Weiterbildung Wildnispädagogik I
Einjährige berufsbegleitende Weiterbildung Wildnispädagogik I in Oberbayern und auf der Schwäbischen Alb. 20 Workshop-Tage, 6 Module.
In früherer Zeit waren wir Menschen eng vernetzt und verbunden mit der uns umgebenden Schöpfung, die jetzt auch Wildnis genannt wird. Sie verstanden sich als Teil der Natur. Es gab ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen. Mit unserer Weiterbildung Wildnispädagogik I sprechen wir Menschen an, die sich wieder mit der Natur verbinden wollen und sich draußen zu Hause fühlen wollen.
Im Laufe der Zeit haben viele Menschen diese Verbindung verloren. Auch unsere Kinder verlieren zunehmend den wichtigen Kontakt zur Natur durch ein vermeintlich geschütztes Leben in Gebäuden. Auch der Gedankenfokus der Menschen ist heute nur noch selten auf die Natur/Wildnis gerichtet. Hierdurch wird die Natur nicht wahrgenommen – sie ist im Leben des modernen Menschen oft nicht oder nur noch als Kulisse vorhanden.
Die Ausbildung Wildnispädagogik baut auf dem alten Wissen über das Zusammenleben mit der Natur auf. Im natürlichen Kreislauf der Jahreszeiten und den damit verbundenen Veränderungen erleben wir Natur mit allen Sinnen, machen eigene unmittelbare Erfahrungen und wecken unser Interesse für die Wildnis und ihre ökologischen Zusammenhänge. Praktisches und handwerkliches Tun sowie Aspekte aus der Naturpädagogik sehen wir als Wildnisschule als weitere wichtige Inhalte dieser Weiterbildung.
Wildnispädagogik I: Ziel der Weiterbildung
Ein wichtiges Ziel der Wildnispädagogik ist die Förderung der Wahrnehmung und Achtsamkeit gegenüber der Natur und ein Leben im Einklang mit ihr. Diese Wildnispädagogik Ausbildung zeigt Wege mit der Natur wieder in Kontakt zu kommen und sich mit ihr zu verbinden. Sie werden wertvolle Werkzeuge kennen lernen, Menschen bei der Beziehungsaufnahme zur Natur und die damit verbundene natürliche Lebensweise zu unterstützen.
Die Schwerpunkte der Wildnispädagogik I sind:
- Die Kunst des Mentoring (Naturmentoring, Cojote-Teaching)
- Sinnesschulung und Erweiterung der Wahrnehmung
- Vertraut werden mit dem Leben in und mit der Natur
- Erlernen von Wildnisfertigkeiten
- Kenntnisse über natürliche Gefahren und Outdoor-Erste-Hilfe
- Wissen über Säugetiere und das Fährtenlesen
- Wissen über die Bäume und Pflanzen und die Kunst zu Überleben
- Kenntnisse über die Vogelsprache
- Soziale Kompetenz durch ein Lernen in Gemeinschaft
- Kreatives Gestalten mit Naturmaterialien
- Einbindung der Himmelsrichtungen
Grundlegendes Element der Weiterbildung Wildnispädagogik I ist das Coyote Teaching. Hierunter versteht man eine besondere Lehrmethode, die von indigenen Völkern seit Tausenden von Jahren praktiziert wird. Durch das Wecken von Neugier und dem Erschaffen von Notwendigkeiten inspiriert der Mentor den Schüler. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Kunst des Fragen Stellens und das Erzählen von Geschichten. Der Mentor ist ein Mittler zwischen dem Schüler und der Natur als eigentlicher Lehrer. Diese Art des Lehrens fördert ein selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Lernen. Dabei berücksichtigt es die Interessen der Schüler und hilft ihnen ihre natürlichen Geschenke zu erkennen und mit ihnen zu wachsen.
Module der Weiterbildung
Modul – Basiswissen Wildnispädagogik
Die Basis für unsere gemeinschaftliche Reise der Weiterbildung Wildnispädagogik I, ein Leben in und mit der Natur, wird in diesem ersten Modul gelegt. Zu den Themen gehören u.a. Feuermachen auf natürliche Art, Schutzbehausung mit Naturmaterialien bauen, die Kenntnis über natürliche Gefahren und das Leben in der Gemeinschaft.
Modul – Wahrnehmung und die Sprache des Waldes
Die Vögel besitzen ein ausgeklügeltes Kommunikations- und Alarmsystem. Die Vogelsprache dient dabei allen Tieren als Orientierung, um beispielsweise drohende Gefahren frühzeitig zu bemerken. Auch wir Menschen können diese Sprache verstehen und erhalten hierdurch einen wertvollen Schlüssel zur Natur. Daneben werden wir an diesem Wochenende Möglichkeiten kennen lernen unsere eigene Wahrnehmung zu erweitern.
Modul – Leben in der Wildnis und Outdoor-Erste-Hilfe
In einem Wildniscamp werden wir das praktische Leben in der Natur leben. Neben Grundkenntnissen über Wildpflanzen werden wir verschiedene Arten der Wildnisküche kennenlernen. Ein weiterer Bestandteil dieses Moduls wird die Outdoor-Erste-Hilfe sein.
Modul – Naturmentoring
Mit Unterstützung der Natur wollen wir uns neu begegnen. Zu den Themen in diesen Tagen gehören hierbei u.a.: Art of Mentoring, Cojote Teaching, Natur als Spiegel, die Prinzipien einer friedvollen Gemeinschaft und die Ausrichtung nach den Himmelsrichtungen.
Modul – Bäume
Die Kenntnis über Bäume und Sträucher ist für das Leben in der Natur von besonderer Bedeutung. Wir werden den Baum-Leuten in diesem Modul auf unterschiedlichen Ebenen begegnen. Zu den weiteren Themen gehören u.a. die Orientierung im Gelände und die Kenntnis über ökologische Zusammenhänge sowie der praktische Umgang mit Weiden beim Flechten eines Rahmen-Korbes.
Modul – Säugetiere und Spurenlesen
Jedes Lebewesen hinterlässt auf der Erde seine Spuren. Das Lesen dieser Spuren öffnet uns eine Welt voller Geheimnisse und Geschichten. Gleichzeitig wird hierdurch unsere Wahrnehmung und Intuition gestärkt. Über die Spuren erfahren wir Informationen über unsere heimischen Tiere und deren Verhaltensweisen. Durch richtiges Tarnen und lautloses Schleichen eröffnen sich uns Möglichkeiten, Tiere besser zu beobachten und zu fühlen.
Wildnispädagogik I - Ablauf und Organisation
Camps in Oberbayern.
Der überwiegende Teil der Weiterbildung findet in der Natur statt. Eine eigene Zeltausrüstung ist erforderlich.
Camps auf der Schwäbischen Alb.
Der überwiegende Teil der Weiterbildung findet in der Natur statt. Eine eigene Zeltausrüstung ist erforderlich.
- Tatjana Falk
- Momme Torsten Falk
- Philipp Fischer, Outdoor-Erste-Hilfe
Lehrgänge
Wir bieten die einjährige Weiterbildung Wildnispädagogik I derzeit in unterschiedlichen Lehrgängen an zwei Standorten an. Sie haben die Möglichkeit die Weiterbildung entweder in Oberbayern (Nähe Starnberger See) oder auf der Schwäbischen Alb (Bad Urach) zu besuchen. Beide Weiterbildungen starten wieder im März 2025.